Und da erschien ihm ein Engel ...

Humor

Humor ist nicht nur überhaupt ganz wichtig im Leben, die Art seines Humors sagt auch etwas über die Persönlichkeit eines Menschen aus. Ich habe auf dieser Seite einiges zusammengestellt, das ich persönlich wirklich witzig finde und über das ich persönlich jedenfalls schon herzlich gelacht habe.

Mein Lieblingswitz

Bei einem internationalen Dichterwettstreit – heutzutage heißt so etwas ja auch gerne einmal Poetry Slam – haben es zwei Kandidaten ins Finale geschafft. Der eine ist ein evangelikaler Geistlicher, der andere ein australischer Schafhirte.
Nachdem beide Kandidaten die regulären Finalaufgaben mit Bravour gemeistert haben, steht es unentschieden und die beiden müssen zu einer Ausscheidungsrunde antreten. Die Aufgabe lautet: Sie haben fünf Minuten Zeit, einen Vierzeiler zu dichten, in dem das Wort ‚Timbuktu’ vorkommt.
Die beiden Kandidaten ziehen sich zurück, der Geistliche sichtlich inspiriert von der Aufgabe, aber der Australier ist der Verzweiflung nahe, denn er hat das Wort ‚Timbuktu’ noch nie gehört und kann sich partout nicht vorstellen, was das bloß sein soll.
Als die Zeit abgelaufen ist, legt der Geistliche vor:

I was a priest all through my life,
I had no children, had no wife,
I read the bible through and through
On my way to Timbuktu.

Das Publikum ist ergriffen von einer solch gottgefälligen Lebenshaltung und wartet gespannt auf das Werk des Australiers. Der hat alles gewagt und gedichtet:

Tim and I to Melbourne went,
We met three maiden in a tent.
We booked the maiden all night through,
I booked one and Tim booked two.

noch ein ganz kurzer Witz

Kommt einer in ein Berliner Reisebüro und fragt: „Wohin kann ich denn hier am billigsten fliegen?“ Antwort in der typisch berlinerischen Manier: „Ufff die Fressse!“

Aufgeschnappt

Gelegentlich höre ich im Fernsehen Sprüche, die ich für meinen Teil als wirklich geistreich und witzig empfinde, so dass ich, wenn ich sie höre, oft einfach so heraus lache. Und manchmal finde ich diese so witzig, dass ich sie aufschreibe und von diesen habe ich hier eine kleine Auswahl zusammengestellt:

Nur allzu nahe an der Realität ist allerdings der einmal in der Sendung ‚Leschs Kosmos’ umgedichtete Werbeslogan, der leider für die Mitarbeiter nicht wenige Unternehmen gilt:

Come in and burn out.

Immer wieder witzig finde ich auch das Jingle, mit dem Radio SWR1 AC/DC-Songs und dergleichen ankündigt:

Und jetzt: nicht in Leichtbauweise und ohne Energiepass: der Song aus Beton.

Genial finde ich auch den Sprachwitz von Willy Astor:

Ich messe deinen Po für meine Bude ab,
weil ich bei mir zu Hause eine Pommesbude hab.

Die nahezu vollkommene politische Unfähigkeit hat Peer Steinbrück einmal in ein wunderbares sprachliches Bild gefasst:

Wenn Sie in der Wüste regieren, wird dort der Sand knapp.

In der Wikipedia gibt es ein Lemma ‚Stilblüten von Kindern’, unter dem sich folgendes Zitat findet:

„Dann folgte das Zeitalter der Aufklärung. Da lernten die Leute endlich, dass man sich nicht durch die Biene oder den Storch fortpflanzt, sondern wie man die Kinder selber macht.“

Ich fand das wirklich witzig, doch ich kam darüber nach einer Weile ins grübeln, denn nach meinem Gespür für Sprache und meiner Erfahrung mit kindlichem Denken erschien mir das doch zu konstruiert, es ist in sich einfach zu beziehungsreich um den Effekt dieser bestimmten Komik zu erzielen. In den neuen Medien kursieren ja tatsächlich nicht wenige Inhalte, die für einen bestimmten Kontext klug ausgedacht beziehungsweise eben gefaked sind und ich habe den Verdacht, dass sich eben diese Aussage ein Erwachsener als mögliche Stilblüte eines Kindes ausgedacht hat, was natürlich nichts daran ändert, dass es witzig ist.

Nahezu genial finde ich auch die sprachlichen Gedankenspiele von Nico Semsrott, der einmal darüber philosophiert hat, sich Facebook-Accounts unter dem Namen ‚Keiner’ oder ‚Niemand’ zuzulegen, was nach der intelligenzfreien Facebook-Automatik dann zu Postings führen würde wie:

„Keiner möchte mit dir befreundet sein.“ oder „Niemand gefällt das.“

Amüsiert habe ich mich auch über die folgenden Sprüche, von denen ich mir aber nicht notiert habe, wo sie aufgeschnappt hatte.

Schach ist eine Art Counterstrike für aggressionsgehemmte Studienräte.
Wann war eigentlich der Zeitpunkt, an dem Sex & Drugs & Rock and Roll durch Veganertum & Laktoseintoleranz & Helene Fischer ersetzt wurde?
Ich glaube, Gott schuldet dem noch ein Hirn.
Ich bin atheist und ich bin auch afeeist – ich glaube auch nicht an Feen.
Frühstück gibt’s von acht bis Brötchen

Manchmal finden sich auch in Internet-Posts geradezu brillante Formulierungen, wie etwa zur Formel 1 noch zu den Zeiten Michael Schumachers, als damals der Kolumbianer Juan Pablo Montoya einen Rennunfall mit Rubens Barrichello verschuldet hatte, dabei aber seinen Boliden beschädigte, so dass er an die Box fahren musste, um den Schaden beheben zu lassen:

„Die kolumbianische Billardkugel scheppert mit brachialer Hirnlosigkeit in Barrichellos Ferrari und wundert sich dann anschließend über eine Freifahrt durch die Boxengasse.“

Ich muss auch meist schmunzeln, wenn ich die folgende gängige Lebensweisheit höre:

„Man muss viele Frösche küssen, bis man einen Prinzen findet“

da dieser doch auf das Märchen Froschkönig Bezug zu nehmen scheint und tatsächlich viele Leute nicht wissen, dass die Erlösung des Prinzen in jenem Märchen nicht dadurch geschah, dass dieser von der Königstochter geküsst wurde, sondern dadurch, dass sie ihn an die Wand geschmissen hatte.

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